Sagen, fragen, meinen – wie schreibt man einen Dialog?

Schmerzerfüllt jammern, fröhlich kichern, traurig heulen – geht es um Redebegleittexte, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Oder doch nicht? Wie kreativ Redebegleittexte sein dürfen, sagt Monika Mansour in ihrem Schreibtipp Nummer drei.

Redebegleittexte dienen der Klarheit: Wer sagt was.

  • Unterhalten sich nur zwei Personen miteinander, können die Redebegleittexte fast ganz weggelassen werden.
  • Bei einer Gruppendiskussion ist das anders:

«Der Satz ist gut», sagte Peter.

«Warum?», fragte Jana.

«Weil er auf den Punkt kommt», antwortete Sascha.

“Heute ist es üblich, fast nur noch sagte, fragte und antwortete zu benutzen.”

 

Heute ist es üblich, fast nur noch sagte, fragte und antwortete zu benutzen. Diese drei Worte überliest der Leser schlichtweg.

  • Trällerte, witzelte, knurrte, flüsterte, hauchte und so weiter sind ausser Mode – aber das kann sich auch wieder ändern.
  • «Für mich auch», meinte Klara.

Meinte ist ein Verb, das mir meine Lektorin mit 100 % Garantie streicht.

  • «Das geht doch gar nicht!», schrie Sofie.

Dies ist ein schlecht gewählter Redebegleittext. Warum? Weil das Schreien schon durch das Ausrufezeichen klar wird, also nicht unnötig doppelt schreien. Das ist ein typischer Anfängerfehler. Hier noch weitere Beispiele, die nicht funktionieren:

«Ist das wirklich so schlecht?», wunderte sich Kevin.

«Du bringst mich zum Strahlen», lächelte Linda.

«Verdammter Mistkerl!», fluchte Fritz.

  • Regieanweisungen im Redebegleittext sind dann sinnvoll, wenn Ironie im Spiel ist. So ist es richtig:

«Ich bring dich um», kicherte Lana.

«Ich bin ruhig», schrie Sven.

  • Schlecht sind Adverbien in Redebegleittexten, noch dazu, wenn sie eine Wiederholung sind:

«Das tut weh», jammerte sie schmerzerfüllt.

«Ich muss gleich weinen», sagte er traurig.

Text: Monika Mansour

 

In ihrem Schreibratgeber “Businessplan: Mord” plaudert die erfolgreiche Luzerner Krimi-Autorin Monika Mansour aus dem Nähkästchen. Sie erzählt von ihrem Weg von der Hobby-Schreiberin zur Autorin, gibt wertvolle Tipps von der Selbstorganisation über die Verlagssuche bis hin zu Fragen, wie man einem Text den letzten Schliff gibt und welche Rhetorik- Fallen man unbedingt vermeiden sollte.

Beim oben veröffentlichten Text handelt es sich um einen Auszug aus dem Abschnitt “Wie kreativ dürfen Redebegleittexte sein” in Kapitel #5 von “Businessplan: Mord – Erfolgreich einen Krimi schreiben” aus dem Arisverlag. Kernthema dieses Kapitels: Mit Helden und Schurken zusammenarbeiten.

Weitere Fragen, welche in diesem Kapitel behandelt werden:

  • Wie detailliert arbeitest du deine Charaktere aus?
  • Gibt es unter deinen Figuren Archetypen?
  • Wie vermeidest du Stereotypen?
  • Wie beschreibst du deine Charaktere?
  • Wie bindest du den Leser an deine Charaktere?
  • Was ist ein Charakterbogen?
  • Was ist das Geheimnis hinter guten Dialogen?
  • Wie gestaltest du Dialogszenen?

 

Das Copyright liegt beim Verlag. 

 Newsletter

 

Zur Anmeldung.

Alle bisher erschienenen Schreibtipps von Monika Mansour

Monika Mansour, Businessplan Mord

Monika Mansour

Businessplan Mord

2017
Arisverlag 

«Was ich kann, können auch andere», dachte sich Monika Mansour. Mit ihrem Buch «Businessplan: Mord» lässt sie die Leserschaft einerseits am Leben und Alltag einer Krimiautorin teilhaben, andererseits gibt sie wertvolle Tipps, Anregungen, aber auch Mut, das eigene Buchprojekt umzusetzen. Ein Buch, das Monika Mansour damals nach den ersten Absagen auch gerne gelesen hätte.
Mehr

www.monika-mansour.com